»Die Freude bringt alles in Bewegung, was im Menschen ist«
Goethe

Atem- und Körperpsychotherapie – „Psychotonik“

Psychotonik ist die Lehre von der Wechselbeziehung zwischen Emotionalität und Muskelspannung (Psyche und Tonus). Sie erforscht das Zusammenwirken von Affekten, Befinden, Körperausdruck und Verhalten.
Die Psychotonik ist ein entwicklungsorientiertes körperpsychotherapeutisches Verfahren.

Gefühle und Atem

Jede Emotion löst Erregung im Organismus aus. Negativ erlebte Emotionen führen zu Anspannung oder Erschlaffung (Rückzug, Flucht, Blockade, Totstellverhalten). Beglückend erlebte Gefühle unterstützen das Fließen und Pulsieren (Kontaktverhalten). Dieses Lebensgefühl kann als Eutonie = Wohl-Spannung bezeichnet werden. Kein anderes Organsystem reagiert dabei so unmittelbar wie der Atem. Jede innere Bewegung verändert die Muskelspannung und löst Atemimpulse aus.

Leib und Seele

Jede Lebenssituation hat also ihre eigene Atemform, da jede Handlung, aber auch bereits jede Vorstellung einer Handlung und die ihr zugrundeliegenden Gefühle die nötigen Impulse zur Steuerung der Muskulatur und damit der Atmung erzeugt. Gefühle steuern jedes Tun und begünstigen oder verhindern einen frei schwingenden Atem, indem entweder lustbetonte oder angstvolle Momente die Reaktionsfähigkeit der Atemmuskulatur fördern oder beeinträchtigen. Jede innere Bewegung (lat.: Emotion = hinaus-Bewegung) wirkt also über die Veränderung des Muskeltonus und des Atems auch als Ausdrucksbewegung nach außen.